Kompressor dröhnt? Kaltluft in den Nebenraum blasen!
In der Klimaanlage verdichtet ein Kompressor das Kühlmittel, welches beim Verdampfer wieder ausgast und dadurch kühlt. Das Gas strömt zurück zum Kompressor, welcher jedoch lärmt. Eine leisere mobile Klimaanlage ist deutlich teurer, aber deswegen nicht leise. Es ließe sich ein Luftschlauch anklemmen, um die Luft in den Nebenraum zu blasen? Leider nein, die allermeisten Klimaanlagen gehen dann sehr schnell kaputt. Sie können nicht gegen einen Widerstand anblasen. Doch jeder kann sich die universelle Schlauchverlängerung bauen. Der Trichter hängt mit etwas Abstand vor dem Luftauslass, der Rohrlüfter drückt die Kaltluft weiter.
Eine weitere Alternative wäre, die fahrbare Klimaanlage in den Nebenraum vor einen kleinen Wanddurchbruch zu stellen. Sie bläst die Luft durch diesen in den Wohnbereich. Leider darf der Abluftschlauch nicht lang sein, weswegen die Klimaanlage dicht beim Fenster oder einem anderen Luftauslass stehen muss. Selbst wenn sie dann durch einen Wanddurchbruch bläst, ist die Lärmbelastung noch immer störend, die Kühlleistung aber optimiert.
Häufig bleibt einem nur die universelle Schlauchverlängerung. Diese hat neben der Lärmvermeidung einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die mobile Klimaanlage* kühlt den ganzen Wohnbereich, steht aber im kleinen Nebenraum und stört nicht. Perfekt ist es, wenn die Kammer zur Nordseite liegt, damit kühlere Luft einströmt.
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
Die universelle Schlauchverlängerung für Klimaanlagen
Vor dem Auslass der mobilen Klimaanlage hängt mit rund 20 bis 50 cm Abstand eine offene Tonne oder eine Kartonbox. Zur geschlossenen Seite von Tonne oder Karton ist ein Rohr- oder Einschublüfter* eingelassen.
Am einfachsten ist es, das Loch anzuzeichnen und von der Mitte mehrfach zum Außenrand zu schneiden. Die aufgeklappten „Kuchenstücke“ sind für die bessere Haltbarkeit mit Reparaturband* einzuschlagen. Die „Kuchenstücke“ werden mit einer Schlauchschelle am Rohr- oder Einschublüfter befestigt und bei Bedarf anschließend mit weiterem Reparaturband abgedichtet.
Der Rohrlüfter saugt die Luft aus dem „Trichter“ und kann sie durch einen langen Lüftungsschlauch weiter drücken. Die mobile Klimaanlage muss nicht gegen einen großen Widerstand drücken, da immerhin ein Abstand vom Trichter zur Öffnung puffert.
Das Klimagerät kann also frei im Raum stehen, um mit dem Trichter die gekühlte Luft anzunehmen. Perfekt wäre es jedoch, die Klimaanlage in eine isolierte Fensterkammer zu stellen. Die benötigte nachströmende Frischluft mischt sich nicht mit der ausgestoßenen Kaltluft.
Zur Information: In den Fotos steckt der Rohrlüfter in einer Doppelmuffe für Abwasserrohre*, die für sehr gute Stabilität sorgt. Der Rohrlüfter muss also in den Durchmesser der Doppelmuffe passen, der vorher die Gummidichtungen zu entnehmen sind. Ein Einschublüfter verjüngt sich meistens und ist deswegen nicht perfekt. Ohne die stabile Doppelmuffe müsste der Rohrlüfter eine sehr stabile Außenhülle haben.
Den Luftschlauch durch Türen verlegen
Der Abluftschlauch muss im eigenen Fallbeispiel vom Nebenzimmer durch den Flur in den Wohnraum leiten. Beide Türen müssen sich schließen lassen. Also werden Billigtüren aus dem Baumarkt erworben. Wegen der Aufhängung ist darauf zu achten, ob die Türen nach links oder rechts aufgehen. Von der Türangel wegweisend wird die obere Ecke rausgesägt. Das Loch soll für den Druckausgleich ca. 5 cm größer sein, als der Schlauchdurchmesser. Im eigenen Beispiel ist ein Abluftschlauch mit 160 mm* Durchmesser verbaut. Eine Drahtspirale ist mit Gewebe-Kunststoff umhüllt. Dieser Gewebeschlauch hängt so hoch, dass normalgroße Menschen noch knapp drunter passen.
Der Luftschlauch muss möglichst gerade hängen. Deswegen hängt im Nebenraum und Flur jeweils eine Leiste von der Decke. Mit breiten Stoffschlaufen wird der Abluftschlauch an diese Leisten befestigt, es soll sich kein Draht in die Falten verengend einschneiden. Der Abluftschlauch soll zugleich straff auseinander gezogen sein, damit der Luftwiderstand möglichst klein bleibt.
Im eigenen Fallbeispiel bleibt der Schlauch mit Einschublüftern das ganze Jahr unter der Decke hängen. Doch der Trichter-Karton wird durch ein Lösen der Schlauchschelle* abgenommen und an anderer Stelle gelagert. Er dient sogar zur Einlagerung einiger Kleinteile wie dem Abluftschlauch und der Fensterabdichtung. Nach dem Hochsommer ist der Raum also fast uneingeschränkt nutzbar. Vorher nimmt die universelle Schlauchverlängerung mittig im Zimmer störend viel Platz weg. Liegt doch eine kühle Woche zwischen zwei Hitzephasen, lässt sich die universelle Schlauchverlängerung zum Glück leicht abmontieren.
Funktionsweise der universellen Schlauchverlängerung
Der Lüfter nimmt durch den Trichter die gekühlte Luft der Monoblock Klimaanlage an und drückt diese durch den Abluftschlauch. Dieser verläuft durch den Flur in den Wohnbereich. Beide Türen lassen sich wegen der Auslassung schließen, doch zum Luftschlauch ist etwas Luft. Ein unterschiedlich hoher Luftdruck kann sich zwischen den Räumen ausgleichen.
Der Abluftschlauch ist leider eine Wärmebrücke und auch der Trichter nimmt nicht 100 % der gekühlten Luft auf. Das bedeutet, dass die mobile Klimaanlage auch den Nebenraum und Flur etwas abkühlt. Es zahlt sich dennoch aus, die Kühlleistung der Klimaanlage auf diese Weise zu optimieren. Der Kompressor dröhnt nicht bis in den Homeoffice-Wohnraum. Und wenn sich der Gebäudekern weniger aufheizt, lässt sich der Wohnbereich einfacher kühlen.
Den Luftkreislauf schließen
Die Monoblock Klimaanlage soll vor dem Fenster stehen und die Luft unten rausdrücken. Doch genau diese Luftmenge muss nachströmen. Damit die warme Frischluft nicht durch die ganze Wohnung zieht und diese dadurch aufheizt, soll Frischluft oben einströmen. Es gibt Fensterabdichtungen* für Klimaanlagen, die mehrere Reißverschlüsse haben. Unten wird der Luftauslass eingeklemmt, oben kann der Reißverschluss ein Stück weit offen bleiben. Wer ein Doppelfenster hat, nimmt einen elastischen Spanngurt und wickelt diesen um die Fenstergriffe. Ansonsten ist ein Wandhaken zu montieren. Das geöffnete Fenster wird durch den Wind nicht aufgedrückt.
Wenn die universelle Schlauchverlängerung die Kaltluft durch eine oder mehrere Türen in den Wohnbereich drückt, entsteht ein Überdruck. Drückt diese Luft sich zu Fensterritzen oder anderen Öffnungen raus, muss auch diese Luftmenge bei der Klimaanlage wieder einströmen. Diese Frischluft bringt leider Wärme mit rein, die erneut runterzukühlen ist. Für eine gleiche Kühlleistung steigt also der Energieverbrauch leicht an.
Perfekt ist es, wenn vom Wohnbereich zur Klimaanlage ein zweiter Luftschlauch liegt. Dieser kann mit Stoffschlaufen an derselben Leiste hängen. Im Raum mit der Klimaanlage ist der Luftschlauch kürzer, im Wohnbereich etwas länger und läuft zu einer Raumseite. Der Kaltluftausstoß weist zur anderen Raumseite. Die Luft soll also einmal durch den Raum ziehen, bevor sie zurück zur Klimaanlage strömt.
Der Rohr- oder Einschublüfter soll nicht im Wohnbereich im Luftschlauch eingesetzt sein, sondern zum anderen Ende die Luft ansaugen. Leider erzeugen auch Rohr- und Einschublüfter etwas Lärm, weswegen bereits beim Kauf ein möglichst leises Modell zu bevorzugen ist.
Universelle Schlauchverlängerung – die Vorteile
Für einige Klimaanlagen gibt es Schlauchverlängerungen, welche direkt am Luftauslass anzuschließen sind. Die Leistung der Klimaanlage muss exakt mit der einer Schlauchverlängerung übereinstimmen, sonst gehen die empfindlichen Klimageräte sehr schnell kaputt. Ist der Luftschlauch unterschiedlich lang oder mehrfach gebogen, bremst es den Luftstrom. Solch eine Schlauchverlängerung für Klimaanlagen bleibt also ein Wagnis.
Hängt ein Trichter-Karton knappe 50 cm vor dem Luftauslass und saugt die Kaltluft an, kann ein Über- oder Unterdruck verpuffen. Die universelle Schlauchverlängerung lässt sich mit fast jeder fahrbaren Klimaanlage kombinieren. Der Rohr- oder Einschublüfter soll in etwa die Leistung haben, welche das Klimagerät hat. Einige Lüfter lassen sich auch mit einem Drehzahlminderer runterfahren. Günstiger und einfacher ist es, den passenden Einschublüfter zu wählen.
Solange der Trichter-Karton mit genug Abstand vor der Klimaanlage hängt, sollte er nicht stören, selbst wenn der Einschublüfter aus ist. Die Kaltluft drückt sich sogar trotzdessen zum Teil durch den Luftschlauch. Besser ist jedoch, wenn der Einschublüfter läuft und der Luftstrom nicht einmal minimal durch die universelle Schlauchverlängerung abgebremst ist.
Viele fahrbare Klimaanlagen eignen sich für über 50 m², doch meistens verteilen sich diese über mehrere Räume. Der weitere Vorteil der universellen Schlauchverlängerung für Klimaanlagen lautet deswegen, dass sich die Kälte über mehrere Räume verteilt.
Der wohl größte Vorteil der universellen Schlauchverlängerung für Klimaanlagen bleibt aber wohl, dass es im Wohnbereich leiser ist. Wer würde schon gerne bei drückender Hitze neben einem Zweitakter-Rasenmäher sitzen?
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
Zur Information:
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