Sonnenlicht reflektieren – Sonnenschutz mit und ohne bohren
Im Winter ist es schön, wenn die Sonne bis in die Wohnung scheint und diese zugleich aufheizt. Im Sommer hingegen treibt es Millionen Bürger mit schlaflosen Nächten in den Wahnsinn, wenn das Schlafzimmer bereits wegen dem Mauerwerk glüht. Die effektivste Raumkühlung ist immer noch eine gute Dämmung und der Außensonnenschutz für die Fenster. Der Sonnenschutz lässt sich meist mit überschaubarem Aufwand nachrüsten. Wer im Sommer das Sonnenlicht reflektieren kann, hat es direkt ein paar entscheidende Grad kühler.
Für den Sonnenschutz zur Raumkühlung gegen das wärmende Sonnenlicht gibt es diverse Möglichkeiten, die mit oder auch ohne Bohren angebracht werden können. Nicht nur im Wirkungsgrad, auch beim Preis sind die Unterschiede beim Sonnenschutz groß.
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
Raumkühlung durch Außensonnenschutz – eine unvollständige Übersicht:
- ganz klassisch – der Rollladenkasten
- ebenfalls klassisch – Türen vor den Fenstern zum Zuklappen
- Außenrollos aus Stoff zum Ab- und Aufrollen
- Außenjalousien mit Lamellen zum Quer stellen
- Außenplissees – sich ausfaltende Lamellen
- Markisen zum Beschatten vom ganzen Balkon
- Senkrechtmarkisen als Fensterschutz
- alternativ zur Markise – ein großer Sonnenschirm
- vorübergehende Beschattung durch Bepflanzung – einjähriges Rankengewächs
- Beschattung durch Bepflanzung, z.B. Bambus
- reflektierende Fensterfolien zum Aufkleben
- reflektierende Fensterfolien zum Fixieren
- Fenster mit Funktionsscheiben zwecks Innenraum-Klimatisierung
Die Unterschiede beim Außensonnenschutz
Bei der vorherigen Auflistung sieht jeder kundige Heimwerker, dass ein guter Teil dieser Möglichkeiten am Gebäude montiert werden muss. Die Außenfassade sieht anders aus sowie das Mauerwerk beschädigt wird, selbst wenn es sich nur um ein paar Dübellöcher handelt. Viele Eigentümer, Eigentümergemeinschaften oder Hausverwalter werden die Außenarbeiten für den Sonnenschutz nicht bewilligen.
Der nächste entscheidende Punkt ist, dass fest installierter Sonnenschutz beim Umzug nicht einfach wieder abmontiert werden kann. Das wäre vielleicht sogar möglich, aber in der neuen Wohnung passt es nicht vor die Fenstermaße oder wäre nicht erlaubt. Wer eventuell bald umzieht, wird kaum tausende Euro investieren, um Außenkästen für massive Rollläden oder eine große Markise anzubringen.
Außenrollos aus Stoff zum Ab- und Aufrollen müssen bei drohendem Wind auf Verdacht aufgerollt werden. Auch bei Außenjalousien oder Klapptüren vor den Fenstern muss immer auf die drohenden Windverhältnisse geachtet werden.
Dann gibt es zum einen den Riesenbambus* und zum anderen die Fensterfolie, die aber auch noch im Winter wirken, wenn die Sonne rein soll. Es kann eine Fensterfolie für Sommer und Winter gewählt werden, die aber auch im Winter etwas Licht schlucken wird.
Für Fenster mit Funktionsscheiben müssen direkt wieder große Summen investiert werden. Werden die Fenster ohnehin eingebaut, sind Funktionsscheiben jedoch eine sehr gute Wahl für die Klimatisierung vom Innenraum. Im Sommer reflektieren sie das Sonnenlicht und im Winter behindern sie das Abstrahlen der Raumwärme.
Eine interessante Möglichkeit sind reflektierende Fensterfolien zum Fixieren*. Diese werden mit Saugnäpfen oder Klettband direkt auf den Fenstern oder auf Kunststoffrahmen angebracht. Im Spätsommer werden sie einfach abgenommen und eingelagert. Hier sollten Eigentümer oder Hausverwalter nicht intervenieren können.
Normmaße, Maßanfertigung und On Demand
Viele Produkte werden durch Serienfertigung und hohe Stückzahlen erschwinglich. Doch die einst übliche Maßfertigung wird wieder modern, da sie mit ausgereiften Maschinen weitgehend automatisierbar ist.
Wenn es um die Raumkühlung durch Außensonnenschutz geht, kommt es auf die Fenster an. Diese werden nicht nur in Serienfertigung hergestellt. Aber auch bei der On Demand Fertigung wird meist mit Normmaßen gearbeitet. Der Auftraggeber sucht sich jedoch Materialien, Farben und Ausführungen aus und kann flexibel kombinieren.
Für die Raumkühlung durch Außensonnenschutz sollen die Fenster beschattet oder modifiziert werden. Diese sind also häufig auf Normmaße angefertigt, es gibt jedoch viele dieser Normmaße. Gerade kleine Hersteller, die mit kleiner Lagerhaltung eine große Produktvielfalt anbieten möchten, arbeiten immer öfter On Demand. Die Maßanfertigung greift dabei auf Bauteile zurück, die mit verschiedenen Materialien kombiniert werden.
Die heutige On Demand Fertigung gelingt in vielen Bereichen sehr günstig, da die Lagerhaltungskosten erheblich reduziert werden. Es kann passieren, dass die Maßanfertigung deswegen bei gleichwertiger Qualität günstiger ausfällt, als ein teures Konkurrenzprodukt.
Der Rollladenkasten soll außen nicht zu sehen sein, die klassische Kunststoffrolllade ist grau. Genau wie bei einigen Kunststofffenstern ist die Nachfrage für gängige Maße hoch genug, um direkt ab Lager zu liefern. Bei Außenrollos, Außenjalousien und Außenplissees setzen die Hersteller auf eine Vielfalt an Farben und Ausführungen. Auch bei Markisen gehen die Geschmäcker beim Stoffbezug weit auseinander, weswegen die On Demand Anfertigung häufig angeboten wird.
Teils geht es wirklich um Sondermaße oder um schwierige Ausgangssituationen, weswegen Normmaße nicht funktionieren. Dass viele Hersteller ohnehin On Demand produzieren, macht alles dennoch wieder erschwinglicher.
Raumkühlung durch Sonnenschutz – Handwerkerkosten nicht vergessen
Auch wenn mit moderner Technik die On Demand Anfertigung in vielen Bereichen kaum teurer als Normmaße ab Lager sind, können die Preise abschrecken. Eine sperrige Markise oder ein solider Rollladenkasten haben ihren Preis. Ärgerlich wird es für alle, die nur den Kaufpreis vor Augen haben. Ein Rollladenkasten mit innenliegendem Zugband oder Motor muss noch eingebaut und eine Markise angebaut werden. Je nach Ausgangssituation ist das schnell erledigt oder mit großem Aufwand verbunden.
Wird ein Rollladenkasten im Nachhinein an der Außenfassade im vierten Stock ohne Balkon angebracht, braucht es einen Kranwagen mit Personenkorb. Außerdem muss vorab geklärt werden, ob die Anbringung vom Sonnenschutz überhaupt erlaubt ist. Eigentümer oder Hausverwalter sind nicht die einzigen Ansprechpartner. Möglicherweise müssen auch Nachbarn oder das Bauamt gefragt werden, wenn es sich um komplizierte Baumaßnahmen handelt.
Am einfachsten und günstigsten ist der Außensonnenschutz, den ein normalbegabter Heimwerker selber anbringen kann. Wenn fünf Fenster gemacht werden müssen, wird eben im März mit dem ersten angefangen. Klappt alles, können die anderen vier Fenster noch im Mai nachgerüstet werden. Da eine Maßanfertigung oder On Demand Fertigung nicht zurückgegeben werden kann, ist der Kunde mit dieser Strategie gleich doppelt auf der sicheren Seite. Er probiert erst alles einmal aus, weiß, ob seine Wahl die richtige ist und hätte im Ernstfall einen deutlich kleineren Schaden.
Bedienelemente vom Außensonnenschutz erreichbar?
Ein weiteres Problem bei einigen Formen vom Außensonnenschutz ist die Erreichbarkeit der Bedienelemente. Beim Rollladenkasten soll das Zugband innen liegen. Es gibt Außensonnenschutz, der nachträglich angebracht wird und mit einem Zugband betätigt wird. Dieses wird durch das Kippfenster gelegt, welches sich schließen lässt.
Es wäre jedoch nicht möglich, die Fensterfront vom Balkon mit einem Außenrollo zu verdunkeln, wenn man zur Betätigung raus muss. Nachrüstbare Außenrollos* haben deswegen häufig einen Motor, es muss nur das Steuerelement nach Innen verlegt werden. Das geht jedoch ins Geld. Wer das nicht ausgeben möchte, könnte die Balkontür auslassen oder sollte einen anderen Außensonnenschutz wählen.
Die Kosten der Raumkühlung verteilen
Da auch Kleinigkeiten sich summieren, sollte die Umsetzung der Raumkühlung sich über mehrere Jahre erstrecken. Es werden die dringlichsten Schritte direkt vorgenommen um zu sehen, wie effektiv der Sonnenschutz oder die Klimageräte bereits arbeiten.
Sonnenlicht reflektieren ist auf der Südseite oder bei den Schlafräumen sehr wichtig. Nach einem Jahr sieht jeder, ob es hilft und optisch gut wirkt. Die Kosten verteilen sich, wenn weitere Fenster im Folgejahr nachgerüstet werden. Wer es falsch macht, merkt es, bevor er seine geplante Raumkühlung komplett umgesetzt hat und kann seine Planung anpassen. Gerade der Heimwerker, der den Großteil der Arbeiten selber verrichtet, kann zugleich seine Arbeitsschritte besser auf freie Wochenenden verteilen.
Fenster Beschatten oder Sonnenlicht reflektieren?
Ein Rollladenkasten beschattet die Fensterscheibe. Das Sonnenlicht wandelt sich auf dem harten Kunststoff in Wärme, ein Teil reflektiert und die Luftschicht zwischen Kunststoff und Glas isoliert. Das wärmende Sonnenlicht scheint einem aber nicht mehr in die Wohnung. Neben Markisen, Außenjalousien oder Außenplissees kann hoher Bambus oder ein einjähriges Rankengewächs am mobilen Rankgitter Schatten spenden. Pflanzen lassen sogar noch Wasser verdunsten und kühlen durch Transpiration.
Beschatten ist also ein guter Außensonnenschutz und trägt zur Raumkühlung bei. Sonnenlicht reflektieren ist eine andere Technik, mit der Innenräume nicht verdunkelt werden. Es können selbsthaftende Fensterfolien* auf die Fenster geklebt werden. Es gibt viele verschiedene Fensterfolien mit unterschiedlichen Eigenschaften. Einige Folien lassen viel oder wenig Licht durch. Sie reflektieren die Wärmestrahlung, das UV-Licht und spiegeln dabei teils bei Tag. Einige Folien erscheinen in bronze, golden, grünlich oder in noch anderen Farbtönen. Dann gibt es Folien, die steil auftreffendes Sonnenlicht abhalten, flache Sonnenstrahlung hingegen einlassen. Es handelt sich um Thermofolien, die im Sommer kühlen und im Winter die Wärme festhalten. Neben diesen Fensterfolien gibt es auch solche, die das Glas sicherer machen.
Nur einige Fensterfolien eignen sich für die Außenanbringung. Doch viele Fenster eignen sich nicht für die Innenanbringung einiger Fensterfolien. Sie können platzen, das Glas kann zum Verletzungsrisiko werden. Wer auf der sicheren Seite bleiben möchte, fragt einen Fachmann oder wählt nur Fensterfolien für die Außenanbringung. Weiterhin muss immer das ganze Fenster mit der Fensterfolie verkleidet werden, da es sonst zu Temperatursprüngen kommt, das Fenster könnte platzen.
Bei sachgemäßer Umsetzung wird die Fensterfolie das Sonnenlicht reflektieren und damit zum kleinen Preis zur Raumkühlung beitragen.
Fenster mit Funktionsscheiben
Wer neue Fenster benötigt, könnte direkt moderne Fenster mit Funktionsscheiben einbauen. Es besteht nicht allein die Möglichkeit, Glasscheiben optisch zu tönen. Diese können beschichtet sein. Sie können Sonnenlicht reflektieren oder auch die Wärmestrahlung mit der Außenscheibe auffangen. Einige Funktionsscheiben können wie einige Fensterfolien im Sommer die Wärme draußen und im Winter drinnen halten. Neben den Funktionsscheiben kann auch die Fenstertechnik einen sehr großen Unterschied machen. Es gibt nicht nur Fenster, die nach Innen öffnen. Einige Modelle haben eine Drehachse. Die Fensterscheibe schwenkt mit der einen Seite raus, mit der anderen rein. Weht der Wind entlang, kann er in die Wohnung geleitet werden.
Neben Funktionsscheiben oder speziellen Fensterrahmen kann es auch Fensteröffner geben. Es wäre eine technische Kleinigkeit, einen Smart Home Fensteröffner* auf Temperaturbereiche einzustellen. Wird es draußen zu warm, schließt das Fenster. Wird es wieder kühler, öffnet es.
Eine kurze Recherche ergibt, dass es bei der Fenstertechnik bereits viele sehr interessante Ideen gibt. Doch mit der Smart Home Technik werden weitere Möglichkeiten eröffnet. Die intelligente Lüftung ist immer noch die günstigste Raumkühlung. An zweiter Stelle kommt der Außensonnenschutz und dann erst die Klimaanlage. Diese wird außerdem nur dann effektiv kühlen, wenn die Sommerhitze bereits draußen bleibt.
Zur Hauswandbegrünung – nicht einfach alles wachsen lassen
Begrünte Hauswände sehen nicht nur gut aus, die Pflanzen kühlen zugleich das Mauerwerk. Zum einen werden nur einige Pflanzen die gewünschte Höhe erreichen, zum anderen können sie aber auch das Mauerwerk, die Fenster oder Dachrinnen beschädigen. Demnach geht Efeu solange nicht an die Bausubstanz, wie das Mauerwerk intakt ist. Wird dieses jedoch rissig oder die Fugen platzen auf, kann sich das auf lange Sicht ändern. Dennoch spricht nichts gegen Efeu, Wein oder andere hohe Rankengewächse, solange die entsprechenden Vorsichts- und Pflegemaßnahmen eingehalten werden. Einige Pflanzen brauchen Rankhilfen* und diese können Abstände zu Fenstern und Regenrinnen einhalten. Haftranker kommen hingegen fast überall hoch.
Nicht nur das ist zu beachten. Die Pflanzen brauchen genug Bodengrund mit Wasser und Nährstoffen. Möglicherweise muss im Sommer gegossen und im Herbst gelichtet werden. Die Lagen müssen sich für die Pflanzen zudem eignen. Efeu wäre etwas für Schattenseiten, Wein freut sich über Sonne. Einige Pflanzen wachsen jedes Jahr weniger als 50 cm in die Höhe, andere schaffen über einen Meter.
Einjähriges Rankengewächs schafft häufig mehrere Meter, die Rankhilfen könnten über Winter sogar wieder entfernt werden. Wer jedoch als Gärtner bereits im Frühjahr Pech hat, dem wächst kein Sonnenschutz empor.
Neben der Hauswandbegrünung können auch hoch schießende Pflanzen direkt oder in der Nähe vor die Hauswand gesetzt werden. Einige Bambusarten schaffen spielend sechs Meter, brauchen aber zur Sicherheit vielleicht eine Rhizomsperre im Boden.
Wer seine Pflanzen in große Pflanzkübel setzt, könnte sie als mobilen Sonnenschutz sogar verrücken, würde aber nicht diese Höhen erreichen und hätte mehr Pflegeaufwand.
Stört Außensonnenschutz im Winter?
Wer seine Fenster zur Südseite hat, bemerkt es im Winter: Wenn die Sonne in die Wohnung scheint, ist es mehrere Grad wärmer als an bewölkten Tagen. Worüber man sich im Winter freut, das ärgert einen im Sommer. Genauso wäre ein fester Außensonnenschutz im Sommer ein Segen und wird im Winter in der verdunkelten Wohnung zum Fluch.
Wird einem im Winter das Außenlicht im Wohnraum knapp, sollte also kein verdunkelnder Außensonnenschutz gewählt werden. Rollläden oder Markisen können ein- oder ausgefahren werden. Doch selbsthaftende Fensterfolien bleiben auch im Winter auf den Fenstern oder werden im Frühsommer erneut zum Kostenfaktor.
Auch diese Gesichtspunkte wären in der Planung vom Außensonnenschutz zur Gebäudekühlung zu beachten.
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
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