Modulare Lüftungstechnik mit Wärmetauscher und Wärmepumpe
Eine zentrale Wohnraumlüftung beziehungsweise Hauslüftung lässt sich am einfachsten bei Neubauten oder Kernsanierungen integrieren. Die Luft wird vom Dach eingesogen und dort auch wieder fortgeblasen. Die Frischluft kann bereits am Wärmetauscher die Energie der Abluft aufnehmen und lässt sich mit einer Wärmepumpe kühlen beziehungsweise heizen. Die Bewohner können in den jeweiligen Räumen oder mit einer zentralen Steuereinheit die Einstellungen anpassen. Zum Nachrüsten intakter Wohnungen eignet sich hingegen eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Es ist wahrscheinlich, dass im Segment der Lüftungstechnik noch viele Innovationen kommen. Zum einen werden Häuser immer besser isoliert, wodurch zugleich eine passive Lüftung durch Türen- und Fensterritzen minimiert ist. Zur andere Seite wollen die Menschen Energie sparen und dennoch ihren Wohnkomfort erhalten. Wärmetauscher, Wärmepumpen oder automatisierte Lüftungstechnik, die z.B. anhand der Temperatureinstellung die Fenster öffnet, etablieren sich. Entscheidend ist jedoch die zentrale Steuereinheit, die verhindert, dass einzelne Komponenten gegeneinander arbeiten. Auch eine smarte dezentrale Lüftungstechnik lässt sich mit einer zentralen Steuereinheit vernetzen.
Vieles ist bereits heute möglich:
- Einschublüfter mit Wärmerückgewinnung für Kernbohrungen
- automatische, beziehungsweise motorisierte Fensteröffner
- Markisen oder Rollladen mit Motor* zur manuellen oder automatischen Beschattung
- Lüftungskästen mit Wärmetauscher und Wärmepumpe als bessere Klimaanlagen
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
Dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Neben der Wärmepumpe, die zum Arbeiten zuerst Energie benötigt, gibt es den Wärmetauscher. Die Frischluft strömt lediglich an der Abluft vorbei und ist z.B. durch eine dünne Metallplatte getrennt. Diese leitet die Wärme, die Wärmerückgewinnung kann bis über 80 % betragen. Solch ein Wärmetauscher funktioniert in beide Richtungen. Ist es im Hochsommer im Haus deutlich kühler, wird die Frischluft durch den Wärmetauscher bereits etwas runtergekühlt. Wie im Winter ist für das Wohlbefinden oder zur Schimmelvermeidung immerhin die Raumluft aufzufrischen.
Eine andere Möglichkeit für einen Wärmetauscher kommt in vielen nachrüstbaren Hauslüftungen zum Einsatz. Die Luft strömt zuerst raus und wärmt dabei eine Keramikeinheit. Danach strömt Kaltluft rein und nimmt die Wärme auf. Der Energieverlust sinkt im Winter beim Lüften laut Herstellerangaben um bis zu 90 %. Es gibt auch Modelle, die anstelle der Keramikeinheit einen Wassertank verwenden.
Es gibt Modelle mit 100, 150 und 160 mm Durchmesser, die teils eine Fernbedienung haben. Perfekt ist es, diese Art der Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung* zweimal zu installieren und über eine Steuerung jeweils versetzt zu verwenden. Ein Unter- oder Überdruck entsteht nicht, die dezentrale Wohnraumlüftung tauscht die Luft deutlich effektiver aus.
Kernbohrung: dezentrale Wohnraumlüftung nachrüsten
Einschublüfter mit oder ohne Keramikeinheit müssen irgendwo eingeschoben werden, um zu arbeiten. Deswegen sind in Küchen, Badezimmern oder anderen Räumen Kernbohrungen von Innen nach Außen. Hier laufen die Küchen- oder Badezimmerlüfter*. Es ist möglich, solche Kernbohrungen nachträglich vorzunehmen. Das ist leider nicht billig sowie Vermieter, Hausverwalter oder vielleicht auch Bauämter es zuerst genehmigen müssen.
Solange die Lüftungstechnik sich für die Wandstärke und vor allem den Durchmesser eignet, lässt sie sich in die Kernbohrung einsetzen. Zu beachten bleibt, dass die Wandverkleidung an der Außenwand eventuell zu wechseln ist. Diese Stelle muss dann von außen erreichbar sein.
Der Rohrlüfter aus Küche oder Bad lässt sich also mit Glück durch eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung tauschen. Wichtig bei dem hier beschriebenen Wärmetauscher ist, dass es durch die Wand einen direkten Kontakt zur Außenluft gibt. Bläst der Badezimmerlüfter in einen Luftschacht, funktioniert es nicht. Die Luft soll immerhin rein- und rausströmen, sie muss sich vor der Hauswand austauschen.
Andere Modelle sollen zu zwei Gebäudeseiten montiert sein, damit die Luft sich durch die Wohnung zieht. Hier kann es sich um einfache Lüfter oder um eine Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung handeln. Es geht dabei weniger um schnelles, als um stetiges Lüften, um die Luft aufzufrischen und Schimmel zu vermeiden. Deswegen ist der Energieverlust eher gering.
Wärmetauscher spart Energie, ersetzt aber keine Heizung
Ein Wärmetauscher macht sich für die Temperierung der Wohnung nur durch einen Temperatursprung bemerkbar. Wäre es drinnen und draußen in etwa gleich warm, erfüllt ein deutlich günstigerer Einschublüfter den gleichen Zweck. Doch im Winter wie im Sommer gibt es diesen Temperatursprung von über 10° Celsius.
Sicherlich, auch durch den besten Wärmetauscher fließt etwas Wärmeenergie. Die Hauslüftung mit Wärmerückgewinnung dient also nicht zum Heizen oder Kühlen. Sie soll lediglich die Luft auffrischen und die Luftfeuchtigkeit rausdrücken. Der Bewohner kann jedoch die Fenster und Türen geschlossen halten, wodurch beim Lüften deutlich weniger Wärme fließt. Das spart beim anschließenden Heizen oder Kühlen viel Energie und damit Geld.
Wer heizen und kühlen möchte, muss neben dem Wärmetauscher eine Wärmepumpe verwenden. Diese verbraucht etwas Strom, um damit die Wärme „zu pumpen“. Wärmepumpen sind letztendlich deutlich effizienter, als eine normale Stromheizung.
Je nach Bauart erzeugt die Wärmepumpe leider auch Lärm. Beim Wärmetauscher muss lediglich die Luft durch den „Lamellenkasten“ strömen. Das wäre aber eher ein Rauschen und kein Dröhnen wie vom Kühlmittel-Kompressor der mobilen Klimaanlage*.
Richtig lüften – die Lüftungstechnik automatisieren
Bereits Rohrlüfter oder eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung lassen sich durch Steuergeräte automatisiert betreiben. Ist ein Temperaturbereich oder eine eingestellte relative Luftfeuchtigkeit erreicht, schalten die Geräte ihre Leistung hoch oder runter.
Außerdem kann ein Fenstermotor* über eine Smart Home Steuerung in den eingestellten Temperaturbereichen oder Uhrzeiten die Fenster öffnen oder schließen. Die Bewohner vergessen in der kühlen Tageszeit nicht das Stoßlüften oder auch Querlüften. Genauso kann ein Außensonnenschutz* sich aus- oder wieder einfahren, wenn er einen Elektromotor hat.
Gehen an Sommertagen die Fenster zu und die Rollladen fahren runter, bleibt die Wärme draußen. Wer das Gebäude mit einer Klimaanlage* kühlt, spart also sehr viel Strom.
Einige Klimaanlagen lassen sich ebenfalls durch eine zentrale Steuereinheit zuschalten. Wer seine Lüftungstechnik automatisieren möchte, muss jedoch beachten, dass einzelne Komponenten gegeneinander arbeiten können.
Die zentrale Steuereinheit darf also nicht bei hoher Temperatur zugleich die Fenster öffnen und Klimaanlagen hochfahren. Dennoch ist es richtig, verschiedene Möglichkeiten zur Lüftung beziehungsweise Klimatisierung miteinander zu kombinieren.
Direkt eine zentrale Hauslüftung einbauen
Wer sein Haus baut oder komplett saniert, kann eine zentrale Hauslüftung einbauen. Mit der richtigen Lüftungstechnik sind sperrige Heizkörper oder das manuelle Lüften durch Fenster überflüssig. Dazu braucht es neben den zentralen Zu- und Ablüftern unter dem Dach auch Luftkanäle. In jedem Raum gibt es Regelgeräte, um die gewünschten Klimawerte einzugeben. Oder die Steuerung erfolgt zentral über die Smart Home Technik.
Die zentrale Hauslüftung gibt es also in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Die einfache Variante saugt die Luft ab, die von alleine in das Gebäude nachströmt. Oder die Luft wird reingeblasen und drückt sich zu den Ritzen wieder raus.
Sind Fenster und Türen sehr dicht, soll die Zuluft über eigene Luftkanäle in die Wohnräume strömen. Ein Wärmetauscher kann diese Zuluft im Winter durch die Abluft wärmen, um den Energieverlust zu minimieren. In dieser Zuluft sind Luftreiniger*, eine Heizung für mehrere Temperaturstufen und weitere Extras integrierbar. Gerade Allergiker freuen sich über saubere Luft.
Wenn die zentrale Hauslüftung* mit einer Zu- und Abluft arbeitet, strömt die Frischluft meist in die Wohnräume ein. Die verbrauchte Altluft wird in Nutzräumen wie Küche, Bad oder Flur wieder abgezogen. Die Luft ist frisch und in Bewegung, Schimmel bildet sich seltener.
Sind die Luftkanäle für eine zentrale Hauslüftung einmal im Haus verlegt, lässt sich heutige Technik künftig vermutlich sehr bequem modernisieren. Für alle anderen bleibt die dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung* zum Nachrüsten. Auch diese modulare Lüftungstechnik wird bereits die Energiekosten senken und zur besseren Wohnatmosphäre beitragen.
Dezentrale Wohnraumlüftung und Klimaanlage in eins
Wer eine zentrale Hauslüftung mit Luftschächten, Wärmetauscher und Wärmepumpe einbaut, muss für die verschiedenen Elemente den nötigen Platz berücksichtigen. Muss die Wärmepumpe das ganze Haus heizen oder kühlen, ist es ein richtiger Klotz.
Soll die modulare dezentrale Wohnraumlüftung eine Wärmepumpe enthalten, passt alles in einen größeren flachen Kasten unter die Raumdecke. Die Luft tauscht sich durch zwei Kernbohrungen nach draußen aus. Je nach Bedarf kann der Bewohner lüften, den Wärmetauscher zuschalten und mit der Wärmepumpe kühlen oder heizen.
Wer die Wärmepumpe einsetzt, wird wie bei einer Split-Klimaanlage mit getrennten Luftkreisläufen arbeiten. Die Außenluft bleibt also draußen. Die umgewälzte Innenluft ist jedoch in der Temperatur angeglichen. Während der kühlen Sommernächte könnte bereits ein modifizierter Wärmetauscher mit geschlossenen Luftkreisläufen kühlen. Das spart Energie und vermeidet Kompressor-Lärm. Für Wohnungen an stark befahrenen Straßen ist das deutlich leiser, als die Fenster zu öffnen. Es ist zugleich für Gräser- und Pollenallergiker angenehmer, die Außen- nicht mit der Innenluft zu mischen.
Einige Hersteller bieten eine zentrale oder auch dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmepumpe an. Es entstehen verschiedene Konzepte, einige werden sich durchsetzen. Wichtig bleibt bei dem beschriebenen Kasten, dass er nicht zu laut ist und beim Klimatisieren kein scharfer Windzug entsteht. Dann übertrifft solch eine dezentrale Lüftungstechnik als Kasten unter der Zimmerdecke die mobile Klimaanlage aus dem Baumarkt.
Der ganze Ratgeber zur Gebäudekühlung auf einen Blick:
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